Die Präsentation künstlerischer Werke – das Ausstellen also – ist ein wesentlicher Schritt in der künstlerischen Produktion. Das Werk tritt in die Öffentlichkeit. Erst dort wird sich zeigen, ob es funktioniert. Werden die Menschen berührt oder gar inspiriert? Eine Ausstellung – das Präsentieren von Werken also – ist immer auch das Erzeugen einer dialogischen Situation. Nur dass sich der Dialog von Künstler:in und Werk verlagert zur Betrachter:in und Werk.
In den Ateliers der Neuen Künstlerkolonie an der Rosenhöhe wurde seit Ende der sechziger Jahre nicht nur Kunst produziert, sondern auch ausgestellt. Bildende Künstler:innen wie Roma Engelmann, Thomas Duttenhoefer, Lukas Einsele und früher Wilhelm Loth präsentieren regelmäßig ihre Werke den interessierten Besuchern, bei den Schriftsteller:innen Gabriele Wohmann, Karl Krolow und Heinrich Schirmbeck und dem Theaterkritiker Georg Hensel gab es legendäre Lesungen. Die Hauskonzerte der Musiker Hans Drewanz und Hans Ulrich Engelmann sind in guter Erinnerung. Bei den Filmabenden bei Christian Gropper und Barbara Struif wird nicht nur konzentriert geschaut, sondern danach stets intensiv diskutiert.
Die Ausstellungen im Atelierhaus Ludwig-Weg-Weg 1 markieren in der Regel den Abschluss einer Residency. Die Künstler:innen zeigen die Ergebnisse ihres vorangegangenen Forschungsprozesses und stellen sie zur Diskussion. Der Ausstellungskontext (die Tradition der Neuen Künstlerkolonie ebenso wie die Kultur einer Digitalstadt) verleiht den Werken eine ganz eigene, zum Teil sehr ortspezifische Wirkung.
Ausstellungen sollten auch immer soziale Ereignisse sein und als solche zur Diskussion anregen! Denn wie gut lässt es sich miteinander streiten, wenn man von inspirierender Kunst umgeben ist!