Fragmente einer Arbeit von Corina Flühmann.
»ZWISCHEN DEN WELTEN« ist ein fotografisch-künstlerisches Langzeitprojekt zum Thema Flucht, Erinnerung und die Macht (und Ohnmacht) der Fotografie (seit Januar 2017).
“Samer Mahfout und Seba Qarout flüchteten mit ihren drei Kindern Asia, Youssef und Achmed vor dem Bürgerkrieg in Syrien in den Libanon, von dort nach Italien und schliesslich weiter nach Deutschland. Im Januar 2017 habe ich Seba und ihre Familie in Beirut kennengelernt, kurz vor ihrer Abreise nach Italien. Seither ist viel passiert: Ich besuche Seba regelmässig und verbringe jeweils eine Woche Alltag mit ihr und der Familie. Und ich fotografiere. Ich schaue nicht von aussen auf meine Protagonist*innen, sondern stehe in enger Beziehung zu ihnen und werde manchmal selbst zur Beobachteten. Meine Arbeit besteht aus unterschiedlichen Fragmenten – fotografische, sprachliche, filmische. Als Fotografin und Künstlerin bin ich daran interessiert, meine Arbeit in eine Form zu bringen und einem interessierten Publikum zu zeigen. In den Vordergrund aber stellt sich vorerst eine andere, dringende Frage: Was darf ich zeigen, wie darf ich zeigen und wem darf ich zeigen? Das muss nun ausgehandelt werden.”
Vom 31. März bis 4. April 2022 war die Züricher Fotografin Corina Flühmann Artist in Residence bei Kultur einer Digitalstadt. Corina arbeitet mit besonderem Interesse an einer subjektiv dokumentarischen Sichtweise. Sie studierte angewandte Psychologie und später Visuelle Kommunikation mit Schwerpunkt Fotografie in Zürich und unterrichtet an verschiedenen Hochschulen. Bekannt ist ihr Buchtitel Weststrasse Zürich, basierend auf einer Langzeitdokumentation zum Thema Stadtentwicklung und Gentrifizierung. Im Rahmen ihrer Kurzresidenz bei Kultur einer Digitalstadt präsentiert Corina Flühmann ein Projekt, an dem sie seit mehr als vier Jahren arbeitet.