Die Ausstellung „2. Digitaler Wald“ ist Teil des 12. internationalen Waldkunstpfades „Kunst Natur Wasser“ in Darmstadt in Kooperation mit dem Verein für Internationale Waldkunst. Kultur einer Digitalstadt zeigt 11 digitale Arbeiten im Atelierhaus LEW1. Performances, Künstler*innengespräche, Führungen und weitere Veranstaltungen ergänzen die digitale Ausstellung im LEW1.
2. Digitaler Wald 17. August bis 22. September 2024
Eröffnung 17. August 2024 – 15 h
LEW1, Ludwig-Engel-Weg 1, 64287 Darmstadt
geöffnet jeweils jeden Freitag, Samstag und Sonntag von 14 bis 18 Uhr (kein Eintritt)
Öffentliche Führungen jeden Freitag, 17 h am 30.08., 6.09, 13.09. und 20.09.2024 (kostenlos)
Beim 12. Internationaler Waldkunstpfad verbindet sich ein Waldspaziergang mit Kunstentdeckungen. Während der Waldkunstbiennalen entstand seit 2002 ein Rundweg von 2,6 km mit mehr als 35 verbliebenen Kunstwerken. Weitere Informationen zum Waldkunstpfad Unter dem Thema „Natur Kunst Wasser“ präsentieren 24 Künstler:innen aus 14 Ländern u.a. 16 analoge Kunstwerke auf dem Waldkunstpfad am Böllenfalltor und in der Grube Messel.
Die 2020 begonnenen Digitalprojekte haben der Waldkunst neue Möglichkeiten für Kunsterfahrungen zwischen Wald und Digitalität eröffnet. Für den 2. Digitalen Wald
als Experimentallabor in Kooperation mit Kultur einer Digitalstadt zeigen wir 11 Kunstprojekte unterschiedlicher Formate zum Thema Wasser und Digitalität.
Die digitalen Erkundungen zu „Kunst Natur Wasser“ reflektieren den Klimawandel, die Wassernutzung, den Wassermangel und „fluide“ Kunstideen, die zur Sensibilisierung im Umgang mit Wasserthemen beitragen. Der digitale Wandel beeinflusst die Betrachtung und das Verständnis von Wald, Wasser und Natur durch mediale Entwicklungen wie etwas Social Media und die Möglichkeit digitaler Interaktionen in großem Maße. Waldkunst versteht die Kunstwerke im Atelierhaus LEW1 und auf dem Waldkunstpfad als zwei eng miteinander verknüpfte Erlebnis- und Experimentierfelder, in denen die künstlerischen Projekte zur Digitalität mit ihren virtuellen und erweiterten Realitäten neue Perspektiven auf Wald, Wasser und Natur eröffnen.
Programm -Ausstellungen – Workshops – Veranstaltungen im LEW1
Das komplette Programm des 12. Internationalen Waldkunstpfades finden Sie auf der Webseite 2024.WALDKUNST.COM/PROGRAMM
Übersicht Veranstaltungen im LEW1
- jeweils Freitags, 17h – Führung durch die Ausstellung Digitaler Wald
- Samstag, 17.08.2024 – 15 h – Eröffnung und Performance „Klangquellen“ Makiko Nishikaze
- Freitag, 30.08.2024 – 17h – Künstlergespräch mit Mohamed Hesham
- Sonntag, 01.09.2024 – 16 h – Künstlergespräch mit Nina Bendzko
- Freitag, 06.09.2024 – 14 h – „Wasserverkostung Digital“ mit Sebastian Weissgerber
- Sonntag, 22.09.2024 – 17 h – Finissage und Künstlergespräch mit Lukas Einsele
Ausstellungsimpressionen
Die beteiligten Künstler*innen im LEW1
„Water Lines“ / „Trash Attack“ – Mohamed Hesham Amer
Das interaktive Kunstwerk »Water Lines« lädt den Betrachter ein, eine Minute lang über Wasser nachzudenken und einfache Fragen zu beantworten. Aus den Daten der verschiedenen Betrachter werden KI-Gedichte generiert.
Mit dem interaktiven VR-Kunstwerk »Trash Attack« wird. auf das Problem der Wasserverschmutzung und deren Ursachen aufmerksam gemacht. Mit einer VR-Brille
findet sich der Betrachter an einem wunderschönen Strand wieder….
Mohamed Hesham Amer (Ägypten) ist ein
Künstler mit B.A. in Film- und Medienproduktion, M.A. in digitalen Medien. Art Direction
„If a tree falls in a forest“ – Funda Zeynep Ayguler
Die Serie von Fotografien und 3-D-Scans erforscht umfassend das natürliche Zusammenspiels und die Koexistenz von Organismen in einem vom Menschen geschaffenen Lebensraum. d
Funda Zeynep Ayguler (Türkei) erforscht die Schnittstelle zwischen visueller, akustischer und sprachlicher Darstellung mittels Medieninstallationen, Fotografie, Filmen und Algorithmen. Webseite
„Drifters – a mirror to us all“ – Nina Bendzko (DE)
Die Installation umfasst eine Videoprojektion, 3D-Drucke von Phytoplankton, Ölschiefer und Jahrtausende altes Wasser aus der Grube Messel. Die künstlerische Serie »Drifters« erinnert daran, dass das Leben auf der Erde in den Tiefen der Meere begann.
Nina Bendzko (Deutschland) arbeitet als audiovisuelle Künstlerin mit Videostücken, Performance und Installation. In ihren Werken bringt sie auf oetische und erfahrungsbasierte Weise den Betrachtenden die Natur näher. Webseite
„Brunnenbibliothek Dresden“ – Enrico Bischoff
Durch die Erstellung einer akustischen Brunnenbibliothek von 39 kartierten Brunnen wird spielerisch an Potentiale und Möglichkeiten der akustischen Gestaltung des Stadtraumes herangeführt. Brunnen sind ein gängiges Mittel in der Landschaftsarchitektur, um städtische Raumatmosphäre auf akustische Weise direkt zu gestalten.
Enrico Bischoff (Deutschland) ist Musiker und ausgebildeter Landschaftsgärtner /-architekt und setzte sich schon lange mit diversen Klangstrukturen auseinander. Die Verbindung von Klang und räumlicher Gestaltung stand häufig im Vordergrund.
„Derive Scan – The pond (49° 53′ 31“ N / 8° 41′ 10“ O)“ – Lukas Einsele
In der Brandnacht des Darmstädter 11. September 1944 wurde die Stadt massiv zerstört. Auch im Wald rissen die Bomben tiefe Krater. Einige der Wunden haben sich über die Jahre zu nützlichen Orten entwickelt, etwa Verstecke oder Wasserstellen für die vielen Tiere. Der Wald hat gelernt, mit den Narben zu leben.
Lukas Einsele (Deutschland) ist nach Studium der Theaterwissenschaften, Germanistik und Fotografie Fotograf und bildender Künstler.
„APLASTIC Q“ / „This glacier was very blue“ – Swantje Güntzel
Risographie-Edition „APLASTIC Q“, die die Auffindsituation von Müll in verschiedenen (Wasser-)Landschaften, wie Flussufern in Haiphong/Vietnamund Siem Reap/Kambodscha sowie einer Dünenlandschaft auf Spiekeroog zeigen.
LED-Laufschriften „This glacier was very blue“ ist eine Bleistiftnotiz auf historischen Postkarte, die einen Gletscher zeigt, den es heute nicht mehr gibt.
Swaantje Güntzel (Deutschland) arbeitet nach einem Alt-Amerikanistik Studium und einem Aufbaustudium Freie Kunst transdisziplinär, oft inspiriert durch wissenschaftliche Forschung. Güntzels Arbeit konzentriert sich auf die Beziehung zwischen Mensch und Umwelt. Webseite
„Remember the pond“ – Helina Hukkataival
Flüstern in den Bäumen,
das Grün des Waldes spiegelt sich in Teichen –
Rot verblasst in den Tiefen.
Helinä Hukkataival (Finnland) hat neben ihrer Tätigkeit als Lehrerin für bildende Kunst begonnen Ausstellungen zu machen. Performancekunst und Fotografie und Videokunst erweiterten ihr Repertoire. Die Performances (live oder vor der Kamera) sind minimalistische Werke, wie rituelle Tänze, an denen die Künstlerin, ihre Arbeiten, verschiedene Zeitschichten, Stadtbewohner und Betrachter beteiligt sind. Webseite
„Wasserhörbänke“ – Sabine Maier
Auf der künstlerisch gestalteten Wasserhörbank im Garten des LEW1 sind die Besucher*innen eingeladen akustischen Interviews zum Thema Wasser über ihr Smartphone zu lauschen. Die kreativen Elemente dienen nicht nur als visueller Reiz, sondern ermöglichen es auch Personen ohne Smartphone, sich von den gestalteten Informationen inspirieren zu lassen. In den Interviews werden verschiedene Aspekte des Themas Wasser beleuchtet. Neben allgemeinen Fakten werden auch ortsspezifische Erzählungen und lokale Besonderheiten in die Gespräche eingewoben.
Sabine Maier (Österreich) ist Foto- und Medienkünstlerin, die nicht nur mit, sondern auch an den Medien, an den vielen Dimensionen des Medialen arbeitet. Webseite
„FoggyGrassBall“ – Thomas May
Die Installation »FoggyGrassBall« besteht aus einer großen GrasKugel. In regelmäßigen Abständen bildet sich eine Wolke aus feinem Wassernebel um sie herum, der die Pflanzen bewässert und sie am Leben hält. Im Lauf der Zeit verändert sich das Aussehen der Kugel. Neue Pflanzen siedeln sich an, alte vergehen. Die eingenebelte Graskugel wird zu einem geheimnisvollen Ort des Wachsens und Lebens.
Thomas May (Deutschland) hatte mehrere Lehraufträge Kunsthochschulen. Seit 2001 realisiert er das internationale GrashalmProjekt mit Schnitztouren weltweit. Das von im gegründete GrashalmInstitut, beschäftigt sich als partizipatorisches Kunstprojekt mit dem Phänomen des Grases als Kulturträger . Webseite
„Imaginäre Wasserlandschaft“ – Makiko Nishikaze/Nikolaus Heyduck
Gesamtensemble, einer weitgehend
abstrakten anonymen Video-Wasserlandschaft mit den Videos von unterschiedlichen Wasserlandschaften von Nishikaze und den Tonaufnahmen von Heyduck. Obwohl die Aufnahmen von ganz unterschiedlichen Orten stammen, soll sich diese Video-Wasserlandschaft abstrakt und weitestgehend anonym zu einem Ganzen fügen.
Makiko Nishikaze (Japan / Berlin) Komponistin, Medienkünstlerin, Performerin; Arbeitsschwerpunkte Klangperformance, elektroakustische Komposition; Videowerke im Sinne visueller Komposition. Webseite
„Imaginäre Wasserlandschaft“ – Makiko Nishikaze/Nikolaus Heyduck
Gesamtensemble, einer weitgehend
abstrakten anonymen Video-Wasserlandschaft mit den Videos von unterschiedlichen Wasserlandschaften von Nishikaze und den Tonaufnahmen aus Darmstadt und Reisen von Heyduck. Sie werden in Abhängigkeit von der Bewegung des Publikums über verschiedene Lautsprecher wiedergegeben. Letztere sind als individuelle Objekte gestaltet, die den wiedergegebenen Klängen je eigene Färbungen verleihen und damit neue
Wirklichkeiten schaffen.
Nikolaus Heyduck (Deutschland / Darmstadt), Medienkünstler und Komponist. Webseite
„Bicyle of the sky – Limited“ / „Purgatorio at Varanasi“ / Spoonful of Water“ – Aarti Zaveri
Der Klimawandel verändert Niederschläge und Wasserverfügbarkeit auch im Betondschungel der Industrie- und Heimatstadt der Künstlerin im westlichen Indien. Die Arbeit interpretiert diese Phänomen der unausgewogenen Niederschläge als eine Schieflage der Räder des Himmelsfahrrads (der Niederschlagszyklen), die der Menschheit in den kommenden Zeiten eine harte Fahrt bescheren wird.
Aarti Zaveri (Indien). Die multidisziplinäre Künstlerin arbeitet mit ortsspezifischer Installation, Videokunst, Malerei; bezieht sich auf Veränderung in der Topografie als Folge des schnellen Wachstums und Modernisierung Webseite
Kooperationspartner
| Kultur einer Digitalstadt e.V. | Verein für internationale Waldkunst |