Ein Projekt des Künstlerkollektivs ßpatz anlässlich des Jubiläums »100 Jahre Sezession – Den Bogen spannen«
01. – 31. August 2019
Im Rahmen des Jubiläumsfestivals der Darmstädter Sezession war das Künstlerkollektiv ßpatz für vier Wochen Gast in einem der Atelierhäuser in der Neuen Künstlerkolonie sein. Entstanden als Projekt einer Wohngemeinschaft, das Ausstellungen für andere Künstlerinnen und Künstler realisiert, leben die Mitglieder von ßpatz nun über den gesamten Globus verteilt. Im Zentrum steht dabei die Frage, wie sich Raumqualitäten optimal im Sinne der Werke und sinnlicher Erfahrungen nutzen lassen.
Die Bezüge und Verbindungen zwischen den Mitgliedern verändern sich trotz geringer Schwellen in der Kommunikation. Video- und Internettelefonie ermöglichen gemeinsames Arbeiten, trotzdem scheint immer etwas zu fehlen und es müssen von Zeit zu Zeit reale Räume her. Woher stammt das Bedürfnis und wie lassen sich die Qualitäten eines physischen Raumes beschreiben? Wie unterscheidet sich das Erleben virtueller Räume mit Hinblick auf die Erfahrungsqualität? Immer mehr Museen entscheiden sich dafür, ihre Räumlichkeiten auch virtuell zugänglich zu machen, aber was haben Besucher dieser Räume von diesem Angebot?
Gemeinsam mit dem Projekt »Kultur einer Digitalstadt« ging ßpatz im Atelierhaus Ludwig-Engel-Weg 1 an der Rosenhöhe der Frage nach, wie sich die Erfahrungsqualitäten physischer Räume in digitalen Räumen abbilden lassen und umgekehrt. Mit künstlerischen Methoden wurde erörtert, wie sich ein solcher Ort im Kontext zunehmend digitaler Kommunikation und Produktion nutzen lässt. Digitale Nomaden, die in der Neuen Künstlerkolonie Darmstadt auf ein altes Ideal des gemeinsamen Lebens und Arbeitens stoßen, ihre eigenen Arbeitsbedingungen kritisch hinterfragen und für einen Augenblick verweilen.
Personen
Thomas Georg-Blank
Jonas Müller-Ahlheim