Mona Hedayati war vom 10. Mai bis 26. Juni im Rahmen der Artist-in-Science-Residence 2023 zu Gast bei Kultur einer Digitalstadt e.V.. Während ihrer Residence wird sie mit hessian.AI, dem hessischen Zentrum für künstliche Intelligenz zusammenarbeiten.
Termine während der AiSR
VIP-Tango (Dokumentation folgt)
Open Lab 02.06.2023
Eröffnung Final View 22.06.2023
Final View 23.-24.06.2023
»Breathless«
Mona Hedayati präsentierte vom 22.-25. Juni 2023 als erste Stipendiatin, der Artist-in-Science-Residence 2023, ihre Arbeit auf der Rosenhöhe.
Während ihres Aufenthaltes vom 10. Mai bis 27. Juni entwickelte Hedayati in Zusammenarbeit mit hessian. AI eine techno-künstlerische Strategie des maschinellen Lernens, um eine Datenbank ihrer eigenen biologischen Signale und Atemmuster auszuwerten und als dynamisches Klangstück erfahrbar zu machen. Die interdisziplinäre Forschungspraxis der iranisch-kanadischen Künstlerin Mona Hedayati stützt sich auf Computerkunst, Posthumanismus, Sounddesign und Affektstudien, der Untersuchung von emotionalen Reaktionen auf reale Ereignisse und Strukturen. Ihre Forschung bewegt sich im Feld der Science & Technology Studies (STS), mit denen eine Neubestimmung des Verhältnisses von Wissenschaft, Technik und Gesellschaft vorgenommen wird.
In ihrer aktuellen Arbeit »Breathless« konzentriert sich Hedayati auf die affektive Vermittlung komplexer Erfahrungen wie der ihres Exils. Dafür konstruiert sie klanglich-performative Räume, in denen über ein sensorisches Erleben die Spuren für ein tieferes Verständnis solcher Erfahrungen gelegt werden. Als Grundlage dient eine Datenbank ihrer eigenen biologischen Signale und Atemmuster, ausgelöst durch ihre Auseinandersetzung mit audiovisuellem Material von persönlich relevanten traumatischen Ereignissen soziopolitischer Unterdrückung.
Ziel ihrer Residenz ist die Entwicklung neuer experimenteller Arbeitsmethoden, die Kunst und KI produktiv zusammenbringen. In Zusammenarbeit mit hessian.AI möchte Mona Hedayati eine Strategie des maschinellen Lernens entwickeln, um ihre Dauerdatenbank als eine agile enzyklopädische Einheit zu erfassen, die in der Lage ist, sich selbst dynamisch zu repräsentieren. Ihre Kernfrage ist dabei, ob und wie sich eine gemeinsame Sprache entwickeln lässt, die multidirektional zwischen den problemorientierten Diskursen in den Sozial- und Geisteswissenschaften, der zeitgenössischen Kunst sowie der Rhetorik des Pragmatismus, der wissenschaftlichen Objektivität und des innovativen Fortschritts vermittelt.
Statement Institut:
„hessian.AI erforscht die dritte Welle der KI: Maschinen, die auch erkennen können, wenn sie zum aktuellen Zeitpunkt nichts wissen und keine Schlußfolgerungen treffen können. Umso wichtiger ist analog zu uns Menschen ein lebenslanges Lernen, um mit neuen Situationen umzugehen. Hinzu kommt die Erkennung und der Umgang mit menschlichen Emotionen durch KI, um Interaktion zwischen Mensch und Maschine zu verbessern. Beide Aspekte adressiert Mona Hedayati in ihrem Projekt auf einzigartige künstlerische Weise.“ Wolfgang Stille CTO hessian.AI
hessian. AI, das 2020 gegründete Hessische Zentrum für Künstliche Intelligenz, ist ein einzigartiger hochschul- und hochschultypübergreifender Verbund von 13 hessischen Hochschulen. Hessian.AI erforscht neuartige KI-Systeme, die ausgereifte menschenähnliche Denk- und Kommunikationsfähigkeiten haben und die der sog. Dritten Welle der KI zugerechnet werden können.